Lungenerkrankungen zählen zu den dritthäufigsten Todesursachen in Deutschland. Rund 6,8 Millionen Menschen leiden allein an der Atemwegserkrankung COPD, die unter anderem durch das Einatmen von giftigen Stoffen sowie Staub ausgelöst wird.
In zahlreichen Betrieben gehört aus diesem Grund das Tragen einer Atemschutzmaske zu den vorgeschriebenen Sicherheitsmaßnahmen zum Schutz der Gesundheit. Professionelle Atemschutzmasken lassen sich vor allem im Militär- und Feuerwehrbereich finden.
In der Regel sind sich Menschen im privaten Bereich weniger darüber bewusst, wie sehr sie ihre Gesundheit ohne Atemschutzmasken gefährden können. Ob beim Abschleifen von Holzlacken, dem Entrümpeln des staubigen Kellers oder beim Entsorgen von Asbest können Staub, Aerosole und Gase irreparable Schäden im Atemwegssystem hervorrufen.
Der Markt bietet für den individuellen Bedarf eine Reihe von verschiedenen Atemschutzmasken an. Erhältlich sind Atemschutzmasken in unterschiedlichen Formen, Materialien sowie Atemschutz-Klassen und Größen.
Doch woran ist eine gute Atemschutzmaske zu erkennen und welche Kriterien sollte sie erfüllen? Diese Fragen sollten vor dem Kauf beantwortet werden. Wissenswerte Details über die Funktionalität sowie empfohlene Atemschutzmasken erlauben einen Überblick, was gute Atemschutzmasken ausmacht und worauf Käufer achten sollten, wenn sie eine Atemmaske kaufen möchten.
Inhaltsverzeichnis
Funktionsprinzip von Atemschutzmasken und Auswahlkriterien
Die Atemschutzmasken basieren auf dem Funktionsprinzip, das durch ein integriertes Filtersystem gesundheitsschädliche Luftbestandteile vor allem nicht in die Atemwege gelangen. Auf diese Weise soll die Einatemluft gesäubert werden und für das Atmungssystem gefährlich werdende Partikel oder Substanzen, im Filter aufgefangen werden.
In der Regel bestehen professionelle Atemschutzmasken aus zwei Grundteilen. Die Basis bildet das Gesichtgebinde, das wahlweise aus einer Halb- oder Vollmaske besteht. Der zweite wichtige Teil ist der Filter. Dieser liegt überwiegend im Inneren der Maske und ist mit einem Lufteinlass-Ventil verbunden, über das eingeatmet wird.
Über ein Luftauslass-Ventil wird verbrauchte Luft nach außen geatmet. Hochwertige Atemmasken verfügen über zuverlässige Rückstromventile. Durch sie wird verhindert, dass Außenluft beim Ausatmen ungefiltert nach Innen gelangen kann. Sie öffnen sich durch den Druck beim Ausatmen und verschließen im Anschluss unverzüglich, sobald der Atemdruck nachlässt.
Die Befestigungstechnik ist bei Halb- und Vollmasken minimal unterschiedlich. Bei einer Atemschutzmaske Halbmaske beschränkt sich die Befestigung auf zwei, maximal drei Befestigungsriemen am Kopf. Bei einer Atemschutzmaske Vollmaske verläuft die Befestigung in der Regel zusätzlich über der Kopfoberfläche, um so einen optimalen Halt zu gewährleisten.
Vollmaske oder Halbmaske?
Als erstes Kaufkriterium sollte sich überlegt werden, ob eine Atemschutzmaske Vollmaske oder Halbmaske gewünscht ist. Diese unterscheiden sich in ihrem Abdeckungsbereich des Gesichts.
Bei der Atemschutzmaske Halbmaske reicht diese über die Nasen- und Mundregion. Hier schützt sie vor dem Einatmen feiner Staubpartikel, organischen Gasen oder Aerosolen. Siehe auch: hier.
Die Atemmaske Vollmaske ist in der Gesamtform größer und schließt den Schutz der Augen ein. Auf diese Weise kann die Vollmaske bei Staub-, Holz- und Metallarbeiten die Augen vor einfliegenden Partikeln schützen.
Zusätzlich minimiert eine Vollmaske das Risiko, dass die Schleimhäute der Augen zum Beispiel durch Rauch sowie organische Gase, unberührt bleiben. Infektionen und Entzündungen an den Augen wird vorgebeugt, so dass eine Vollmaske höchsten Ansprüchen an Arbeitssicherheit bieten können.
Der Vorteil einer Atemschutzmaske Vollmaske liegt zusätzlich in der Passform. Sie lässt sich durch Mehrfach-Befestigungspunkte individueller den Kopfformen anpassen und schließt durch die weiten und hohen Abschlussränder im Gesicht besser ab, als kleine, einfache Atemschutzmasken.
Atemschutzmasken-Größe: Auf die Passform kommt es an!
Ein Filter kann hervorragend gut sein und die höchste Filter-Schutzklasse besitzen, wenn Atemschutzmasken nicht korrekt passen, nutzen diese Eigenschaften wenig.
Bei Atemschutzmasken können Größen vorkommen, welche sich auf die Hutgröße oder Motorradhelmgröße beziehen lassen. Die Größe zwischen 61 und 64 umfasst die Größennummer drei und zählt als „groß“. Die kleinere Größe lässt sich in der Nummer zwei finden, welche zwischen 55 und 60 liegt. Als kleinste Nummer wird die Größe Eins benannt. Sie besitzt eine Hut- beziehungsweise Motorradhelmgröße von 52 bis 54.
Wer eine Atemschutzmaske kaufen möchte, die über eine feste Größenbestimmung verfügt, sollte sich bewusst sein, dass sich der Kopfumfang sowie die Kopfform ändern kann. Dies kann durch Gewichtsabnahme oder -zunahme sein oder ein Haardutt verlangt nach einer größeren Größe.
Hier haben Atemschutzmasken in Universalgröße ihren Vorteil. In der Regel sind sie mit Straffungsbändersysteme ausgestattet. Auf diese Weise können Atemschutzmasken an jede Kopfform und -größe individuell angepasst werden.
Hochwertige Atemschutzmasken verfügen über eine flexible Dichtungsumrandung. Diese sind notwendig, um sich den unterschiedlichen Gesichtsvolumen und -konturen luftdicht anpassen zu können. Vor allem bei Brillenträgern lassen die Randdichtungen in zahlreichen Fällen zu Wünschen übrig, weil sie an den Brillenbügeln nicht korrekt abschließen.
In diesem Fall würde auch eine hohe Filter-Schutzklasse keinen sicheren Schutz bringen, weil feinste Partikel, Gase oder Aerosole ungefiltert durch kleinste Undichtigkeiten gelangen und eingeatmet werden würden. Deshalb steht die Masken-Passform immer in direkter Verbindung mit der Filter-Schutzklasse.
Welche Filterschutzklasse für meine Atemschutzmaske?
Welcher Atemschutzfilter notwendig ist, hängt in erster Linie von dem Verwendungszweck ab. In den meisten Fällen sind die Filter von Atemschutzmasken gegen Filter mit höheren Atemschutzmaske-Klassen bei Bedarf austauschbar, die sich ähnlich wie bei Atemschutzmasken FFP 1 bis 3, über P1 bis P3 erstrecken.
Grundsätzlich ist es empfehlenswert, Atemschutzmasken mit einem stärkeren Sicherheitsfilter auszuwählen. Das hat den Vorteil, dass dieser flexibler bei unterschiedlichen Arbeiten eingesetzt werden kann, ohne dass er gewechselt werden muss. Liegt der Filterschutz hoch, eignen sich diese Atemschutzmasken für leichte Luftverschmutzungen und gewährleisten gleichzeitig mehr Sicherheit bei diversen Gasen und Aerosolen oder einer hohen Feinstaubbelastung.
Liegt die Atemschutzmasken-Klasse im unteren Bereich, muss für gefährlichere Atemsituationen, eine andere Maske angezogen beziehungsweise der Filter ausgetauscht werden.
Welche Klassen für Atemschutzmasken gibt es?
Bei den Atemschutzmasken sind die vorhandenen Atemschutzmaske Klassen ein wichtiges Kriterium. Diese geben Auskunft über die Höhe des Atemschutzgrades. Die Atemschutzmasken-Klassen beziehen sich bei Atemschutzmasken generell auf Staub, Rauch sowie aerosole Vernebelungen.
Zu unterscheiden sind die Atemschutzmasken von speziellen Gasmasken. Atemschutzmasken schützen in der Regel nicht vor dem Einatmen von hochgiftigen Gasen. Eine Ausnahme sind Atemschutzmasken mit spezieller Schutzklasse, die vor organischen Gasen, Rauch sowie Staubpartikeln schützen.
Die geringste Schutzklasse ist als FFP-1 Klasse zu finden. Die Abkürzung FFP steht für „filtering face piece“. Atemschutzmasken der Klasse FFP-1 schützen vor ungiftigem und nicht-fibrogenem Staub. Die Gesamtleckage darf 25 Prozent nicht überschreiten. Unter Leckage ist die Dichtigkeit zu verstehen, die sich in erster Linie durch den Abschluss der Maskenränder an Nase, Kinn und Wangen sowie der Filterungskapazität ergibt.
Eine Atemschutzmaske FFP-2 dient zum Schutz vor festem oder flüssigem, fibrogenem Staub, sowie vor Rauch und Flüssigkeitsnebel (Aerosol). Die Gesamtleckage der Atemschutzmaske FFP-2 liegt bei maximal elf Prozent. Ihren Einsatz finden eine Atemschutzmaske der Klasse FFP-2 vor allem im Berg- und Minenbau sowie in der verarbeitenden Metallindustrie. Hochwertige Modelle bieten zusätzlich einen Geruchsschutz an, der sich durch komplexe Filtersysteme ergibt.
Eine Geruchsminimierung ist in der Regel bei einer Atemschutzmaske FFP-3 inkludiert. Bei FFP-3 handelt es sich um eine Schutzklasse, welche die höchste Sicherheit vor gesundheitsbelastenden Schadstoffen wie Staub, Rauch und Aerosolen sowie vor krebserregenden, radioaktiven Schadstoffen und Krankheitserregern wie zum Beispiel Viren, Bakterien oder Pilzsporen, aufweist. Die Gesamtleckage einer Atemschutzmaske FFP-3 darf die Fünfprozentmarke nicht zu überschreiten.
Das Angebot ist umfangreich an Atemschutzmasken, die für jeden Bedarf die passende Schutzklasse bieten. Wie bereits erwähnt, macht dies allein allerdings keine gute Atemschutzmaske aus. Es kommt auf die Gesamteigenschaften an, um eine optimale Funktionalität gewährleistet zu wissen und einen höchst möglichen Schutz beim Einatmen und gegebenenfalls für die Augen zu erhalten. Das perfekte Zusammenspiel aller Komponenten bieten zum Beispiel die in der Vergleichstabelle empfohlenen Atemschutzmasken renommierter Hersteller.